benefizkonzert langenbruch 044

Orgelpfeifen

Die Orgel

Eine große Besonderheit unserer Kirche ist die unter Denkmalschutz stehende Orgel des Hoforgelbaumeisters Ernst Wilhelm Meyer aus Hannover. Sie wurde im Jahr 1831 gebaut und stellt damit wahrscheinlich das älteste Instrument Meyers überhaupt dar. Bis auf die Prospektpfeifen ist sie im Originalzustand erhalten. Die originalen Prospektpfeifen mussten 1917 zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Die danach eingebauten Zinkpfeifen wurden später - im Zuge der letzten Revision - durch neue Zinnpfeifen ersetzt. Im Jahr 1971 erfolgte eine Überarbeitung des Orgelwerkes. Dabei erhielt die Orgel die bisherige Farbgebung in rot, weiß und gold.

In der Zeit von Sommer 2005 bis Herbst 2006 befand sich die Orgel in der Orgelbauwerkstatt Krawinkel in Trendelburg/Deisel und wurde komplett restauriert. Die historische Farbgebung wurde wieder hergestellt. Die Kosten der Restaurierung beliefen sich auf knapp 100.000,- Euro. Durch Unterstützung der Landeskirche, der Sparkassenstiftung, der Kreissparkasse Northeim, der Volksbank Solling e. G., der Cronstetten-Stiftung und vielen Einzelspendern sowie der Veranstaltung von Benefizkonzerten ist es gelungen, diese für eine Dorfgemeinde hohe Summe aufzubringen. Bezüglich der Restaurierung sind zwei Besonderheiten zu nennen:

  1. Der am bisherigen Orgelgehäuse angebrachte Spielschrank ist nach Durchsicht der Orgelarchivalien nicht als historisch zu belegen. Er wurde deshalb bei der Restaurierung entfernt, sodass die Manualklaviatur und die Registerzüge wieder frei zu sehen sind.
  2. Ungewöhnlich bei dieser Meyer-Orgel ist, dass die beiden Register Mixtur und Sesquialtera nur einen einzigen Repetitionspunkt haben, und zwar zwischen h und c'. Allerdings gibt auch der ursprüngliche Kostenanschlag nichts her. Dort steht lediglich: "Sesquialter 1 ½ Fuß und zwey fach von vier löthigem Metall." - "Mixtur 1 Fuß und 3fach von gleichem Metall." Diese merkwürdige Repetition ist sowohl orgelbaufachlich als auch musikalisch nicht erklärbar. Selbst Meyer-Orgel-Kenner behaupten, diese Repetition nicht zu glauben, wenn sie sie nicht gesehen und gehört hätten. Bei der Restaurierung wurde deshalb bei beiden Registern zusätzlich ein Repetitionspunkt auf c° eingerichtet:
Sesquialtera:
C
1 1/3'
4/5'
 
 
2 2/3'
1 3/5'
 
 
c'
5 1/3'
3 1/5'
 
Mixtur:
C
1'
1/3'
1/2'
 
2'
1 1/3'
1'
 
c'
4'
2 2/3'
2'


Die entsprechenden Pfeifen der °Octave wurden mensurengerecht rekonstruiert. Das frei werdende Pfeifenwerk wurde nach Abschluss der Restaurierung ins Orgelwerk eingelagert.

 

Pfeifenwerk
Pfeifenwerk

Disposition der Orgel

Manual (C,D-f''')
Bordun
16 Fuß
Octav
8 Fuß
Rohrflöte
8 Fuß
Principal
4 Fuß
Flöte
4 Fuß
Quinta
3 Fuß
Octav
2 Fuß
Sesquialterea
2fach 11/2 Fuß
Mixtur
3fach 1 Fuß
Pedal (C-c')
Subbass
16 Fuß
Octavbass
8 Fuß
Octavbass
4 Fuß
Posaune
16 Fuß


Bis auf den Principal 4 Fuß, einzelne Pfeifen und die überarbeiteten Kehlen der Posaune 16 Fuß sind alle Register original erhalten.

Orgel vor Restaurierung
Die Orgel vor der Restaurierung
Orgel nach Restaurierung
Die Orgel nach der Restaurierung